
Gemeinsame Begeisterung für die Künste reicht nicht mehr aus
Was unterscheidet Ziele, Arbeitsweisen und Führungsstile von Leitungen öffentlich geförderter Kultureinrichtungen in Deutschland, die den jüngeren Generationen X und Y angehören von denen der älteren Generationen der sog. Babyboomer und 68er? Verfolgt eine neue Generation von Führungskräften andere Ziele und Werte mit ihrer Arbeit und im Umgang mit Mitarbeitenden?Der Beitrag skizziert zentrale Ergebnisse einer qualitativen Befragung von Führungskräften in öffentlichen Kultureinrichtungen und leitet daraus Konsequenzen für ein zukunftsfähiges Cultural Leadership ab.Die Befragung zeigt intergenerationelle Unterschiede in den Zielen und Ansprüchen an die eigene Einrichtung und den Umgang mit Mitarbeitenden. Die jüngeren Generationen betonen nicht nur die Bedeutung einer ausgewogenen Work Life Balance, sondern äußern auch verstärkt Erwartungen an Partizipation, Diversität und nachhaltiges Handeln. Verfestigte institutionellen Strukturen und Logiken werden generationen-übergreifend als Hemmnis für gelingende Transfomationsprozesse identifiziert. Ein pro-aktiver Umgang mit veränderten Erwartungen jüngerer Generationen an die Arbeit in und von kulturellen Einrichtungen kann zum Motor für Innovationen werden.
Theater.Welten 01/2020 vom 07.12.2020