
Kulturmanagement im Zeitalter der Digitalität
Ob es allen gefällt oder nicht - wir befinden uns mitten im Zeitalter der Digitalität. Haben wir uns Transformationen und Entwicklungsversuche bisher aus freiwilliger oder unfreiwilliger Distanz angesehen, und meinen, auch an der einen oder anderen Stelle eine (selbst)bestimmte definitive Präferenz zum Analogen (und damit eine Abwehr des Digitalen) wahrgenommen zu haben, müssen alle diejenigen spätestens jetzt diese Beobachter_innenrolle verlassen.Denn es gilt einmal mehr, dem kulturpolitischen Anspruch gerecht zu werden, dass der Kulturbereich gesellschaftliche Veränderungen mitgestaltet. Kulturmanagement ist im Hinblick auf die Digitalität mit einem anderen Begriff von Arbeit konfrontiert. Zu diesem Arbeitsbegriff gehört das Digitale ebenso wie das Analoge - im Fokus steht der Begriff Cultural Leadership. Und die Zukunftsaufgabe Cultural Governance in Bezug auf eine Kultur der Commons und der Partizipation.Der Ausnahmezustand Corona fungiert dabei in dieser Zeit als Katalysator - als eine Beschleunigungsmaschine, die uns zu den Fragen derDigitalität in der kulturellen Praxis deutlich Leerstellen und Defizite aufzeigt. Aber auch im entschleunigten Reality-Check wird die Notwendigkeit einer Transformation des Kulturbereichs sichtbar bleiben und Handeln unerlässlich.
Theater.Welten 01/2020 vom 07.12.2020